FF Ottendorf


Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü


Großübung 30.04.2010

Aktuelles > 2010

80 Feuerwehrleute übten Menschenrettung bei der Bundeswehr
Alarm erreichte die Kronshagener nicht

Kronshagen. Feuer, Rauch, Menschen in Gefahr: Zu einer dramatischen Rettungsaktion kam es am Donnerstagabend im Hauptgebäude der Bundeswehr in Kronshagen. Etwa 80 Feuerwehrleute aus Kronshagen, dem Amt Achterwehr und Kiel retteten 20 Menschen aus dem vierten Geschoss. Alles verlief zum Glück glimpflich – es war nur eine Übung.

Quelle: Kieler Nachrichten, Dank an Torsten Müller für die nette Zusammenarbeit.

Um 19.11 Uhr wird auf dem Bundeswehrgelände der Alarm ausgelöst. Sechs Minuten später sind im Ortsteil Kopperpahl entfernt erste Signalhörner zu hören. Die schrillen Töne verdichten sich rasch zu einem dissonanten Orchester-konzert. Dann die Überraschung: Die Ottendorfer Wehr trifft als Erste am Einsatzort ein. Auch die Frei-willigen aus Melsdorf und Quarnbek sind bald zur Stelle. Schon werden Schläuche ausgerollt und Trupps gebildet, die über das Treppenhaus zu den Verletzten vordringen sollen.

Doch wo sind die Kronshagener, und wo bleibt die Drehleiter der Kieler Berufs-feuerwehr? Um 19.21 Uhr trifft Gemeinde-wehrführer Martin Hundertmark mit dem Einsatzleitfahrzeug als erster Kronshagener an der Brandstelle ein. 15 Minuten nach der Alarmierung rast der Drehleiterwagen auf das Bundeswehrgelände. Betretene Blicke: „Da muss wohl einiges durcheinander sein“, vermutet Hundertmark.

Während die Kieler sofort mit der Menschenrettung über die Drehleiter beginnen, steigen Ottendorfer und Melsdorfer Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz in den vierten Stock hinauf. Rauch nimmt ihnen die Sicht. Am Boden kriechend und durch ein Seil an der Flurtür gesichert suchen sie nach verletzten und bewusstlosen Personen. Die geschminkten Schauspieler des Notfalldarstellerteams des DLRG-Landesverbandes ersparen den Freiwilligen nichts: Realitätsnah schreien und heulen sie; immer wieder fallen einige in Ohnmacht, während sie von Feuerwehrleuten vier Stockwerke hinabtragen werden – für die Helfer ein enorm zeit- und schweißtreibendes Unterfangen.

Erst vor dem Gebäude übernehmen Johanniter und DRK die Verletzten – zu spät, wie Martin Hundertmark anschließend in der Manöverkritik feststellt. Norbert Grave von der Berufsfeuerwehr kann an diesem Abend nicht erklären, warum der Alarm die Kieler und Kronshagener erst so spät erreichte. Für die späte Drehleiter schöpft er neues Wort: „Übungskünstlichkeit“. Das Fahrzeug sei zunächst zurückgehalten worden. Gleichzeitig habe es in Westerrönfeld einen Realeinsatz gegeben.

„Wir werden die Fehler ergründen“, versichert Hundertmark. Dass Fehler passieren, hält er geradezu für erwünscht. „Dafür üben wir ja schließlich“, sagt der Wehrführer. Sonst habe aber alles gut geklappt.


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü